Als diplomierter Medienwissenschaftler habe ich zwischen 2003 und 2010 am Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen gearbeitet. Während dieser Zeit habe ich neben anderen Dingen (z. B. dem, dem, dem und und nicht zuletzt dem) ein medienpädagogisches Forschungsprogramm an Schulen konzipiert, durchgeführt und evaluiert und im Rahmen dieser Tätigkeit auch (mit summa cum laude) promoviert. Die Publikationen und Vorträge, die in dieser Zeit entstanden sind, habe ich hier aufgelistet.
Danach folge ein wenig erfreuliches Jahr am Georg-Eckard-Institut für Schulbuchforschung. Schulbücher und ich: Das passt nicht! 🙄😬 Ich habe gekündigt und beschlossen: Tu endlich mal was Nützliches!
Darum habe ich zusammen mit Arnd und Tobi ein Internet-Startup gründet, das im Jahr 2015 Tandem veröffentlich hat. Tandem ist eine web-basierte Lernplattform, auf der Menschen Sprachen lernen. Nicht mit „herkömmlichen“ sprachdidaktischen Methoden, sondern mithilfe der Tandem-Methode. Sprachlehrer*innen in Deutschland rollen häufig mit den Augen, wenn sie das hören. Denn bei Tandem bringen sich Muttersprachler*innen ohne didaktische Vorbildung gegenseitig ihre jeweilige Muttersprache bei. Und klar: Feinheiten wie Grammatik und ein ausgefeiltes Vokabular stehen dabei zunächst hintan. Aber Tandem hat auch riesige Vorteile: Es geht von day one an um Sprechen und mündliches Sprachverständnis. Und du lernst zusammen mit Menschen, die du dir auf der Grundlage gemeinsamer Interessen selbst ausgesucht hast. Reine Tandem-Lerner*innen werden fast nie einen elaborierten und fehlerfreien Essay schreiben können, but guess what: In 99,5 Prozent aller Fälle ist diese Fähigkeit auch gar nicht nötig! Dafür kostet Tandem-Sprachlernen nur einen Bruchteil dessen, was für Sprachkurse gezahlt werden muss (eigentlich brauchst du nur ein Handy und eine kostenlose App). Und das ist in 4/5 der Welt ein echtes Argument!
Bei Tandem habe ich mehr gelernt, als in Studium und zehn Jahren Forschungsarbeit zusammen und ich würde mit einiger Sicherheit auch heute noch als Geschäftsführer arbeiten. Doch ich habe MS. MS ist eine heute gut zu kontrollierende chronische Krankheit. Sie ist allerdings mäßig kompatibel mit den üblichen 60+ Stunden Arbeit, die ein erfolgreiches Startup in den ersten Jahren erfordert. Das kann man doof finden, man kann auch den Kapitalismus wegen solcher Erfordernisse ganz doll verurteilen, nur hilft mir das nicht so richtig weiter. Also habe ich meinen Posten bei Tandem aufgegeben und arbeite seitdem als Freelancer mit eigener Zeiteinteilung.
Ich hatte seitdem einen Lehrauftrag an der Uni Kassel, habe digitale Wissenstransfer-Projekte bei der DVJJ und der EKD durchgeführt und vor allem jede Menge Podcasts konzipiert und produziert. Außerdem habe ich im Jahr 2024 Doktor Help gegründet. Doch am liebsten arbeite ich dort, wo meine medienpädagogische Expertise in Schulen gefragt ist.